Kapitel XIV
Ruttonji Wadia aus Nanded und der Heilige Moulisaheb - Dakshina-mimamsa
Im vorigen Kapitel beschriueben wir, wie Babas Wort und Gnade viele unheilbare Krankheiten heilte. Jetzt werden wir sehen, wie Baba Herrn Ruttonji Wadia segnete und ihm Nachwuchs gab.
Das Leben Sai Babas ist von Natur aus durch und durch süß. All Sein tun, wie Er saß, wie Er ging und auch Seine natürliche Redensart waren ebenso süß. Sein Leben war die verkörperte Glückseligkeit. Sai gab sich selst, weil Seine Devotees an Ihn dachten. Er schenkte ihnen verschiedene Geschichten über Pflicht und Handeln, die sie schließlich zur wahren REligion führten. Er wollte, dass die Menschen in dieser Welt glücklich leben und stets darauf bedacht sein sollten, das Ziel ihres Lebens zu erreichen, nämlich Selbstverwirklichung.
Wir erhalten den menschlichen Körper als Ergebnis von Verduensten in früheren Leben und es lohnt sich, mit dessen Hilfe in diesem Leben Hingabe zu entwickeln und Befreiung zu erlangen. Deshalb sollten wir niemals fauk sein, sondern stets auf der Hut, um unser Lebensziel zu erreichen.
Wenn ihr euch täglich mit den Wundern Sais beschäftigt, werdet ihr Ihn immer sehen. Tag und Nacht werdet ihr an Ihn denken. Nehmt ihr Sai in dieser Weise auf, so wird euer Denken seine Unbeständigkeit verlieren, und wenn ihr in dieser Weise fortfahrt, wird es schlie´lich im reinen Bewusstsein aufgehen.
Ruttonji aus Nanded
Jetzt kommen wir zur Hauptgeschichte dieses Kapitels. In Nanded, einer Stadt im Staate des Nizam, lebte ein Mühlenbesitzer und Händler mit Namen Ruttonji Shapurji Wadia. Er war ein swhr wohlhabender Parse, hatte viel Geld gescheffelt und Felder und Grundstücke erworben. Er besaß Viehherden, Pferde und Wagen. Allem äußeren Anschein nach sah er sehr glücklich und zufrieden aus, aber innerlich war er es keineswegs. Der göttlichen Vorsehung gem#ß ist niemand in dieser Welt vollkommen glücklich und reich. Ruttonji war hierin keine Ausnahme. Er war großzügig und wohltätig, gab den Armen Nahrung und Kleidung und half auf alle mögliche Weise. Die Menschen hielten ihn für einen guten und glücklichen Mann. Ruttonji betrachtete sich selbst jedoch als unglücklich, weil er seit langem keine Nachkommen hatte. So woe Lieder ohne Liebe und Hingabe. Musik oder Gesang ohne rhythmische Begleitung, ein Vrahmane ohne eine heilige Schnur, Fähigkeiten auf allen Gebieten ohne gesunden Menschenverstand, eine Pilgerreise ohne Reue, Schmuck ohne Halskette hässlich und nutzlos sind, so ist es auch das Heim eines Haushälters ohne männlichen Nachfolger.
Ruttonji grübelte immer wieder über diese Sache nach und fragte sich in Gedanken: "Wird es Gott wohl jemals gefallen, mir einen Sohn zu schenken?" So sah er verdrießlich aus, hatte keinen Appetit und konnte sein Essen nicht genießen. Tag und Nacht machte er sich darüber Sirgen, ob er wohl jemals mit einem Sohn gesegnet würde. Er mochte Das Ganu Maharaj sehr gerne, deshalb sucht er ihn af und schüttete ihm sein Herz aus. Das Ganu riet ihm, zu Baba nach Shirdi zu gehen und Ihm zu Füßen zu fallen, Seinen Segen zu suchen und um einen Nachfolger zu bitten. Ruttonji gefiel der Gedanke und er entschloss sich, nach Shirdi zu reisen. Nach ein paar Tagen begab er sich also zu Baba und fiel Ihm zu Füßen. Danach öffnete er einen Korb, holte eine schöne Blumengirlande heraus. kegte sie Baba um den Hals und opferte Ihm noch einen Krb voller Früchte. Mit großem Respekt setzte er sich dann neben Baba, betete zu Ihm und sagte: "Es kommen so viele Personen mit ihren Schwierigkeiten zu Dir und Du hilfst ihnen sofort. Als ich davon hörte, wollte ich Dir unbedingt zu Füßen fallen. Deshalb, enttäusche mich bitte nicht."
Sai Baba bat ihn daraufhin um fünf Rupien Dakshina. Ruttonji ware bereit, sie ihm zu geben, aber Baba fügte hinzu, dass Er bereits 3,14 Rupien von ihm erhalten habe und dass er nur noch den Rest bezahlen solle. Ruttonji war ziemlich verdutzt. Er konnte nicht begreifen, was Baba damit meinte, weil er doch das erste Mal in Shirdi war. Weshalb sagte Bsba also, Er habe schon früher 3,14 Rupien von ihm erhalten? Er konnte es nicht begreifen. Doch er saß zu Babas Füßen, und so gab er die von ihm verlangte Summe.
Dann erklärte er Baba des Langen und Breiten, weshalb er gekommen sei und Seine Hilfe suche. Er bat Ihn, dass Er ihn mit einem Sohn segnen möge. Baba war gerührt und sagte, er solle sich keine Sorgen machen, und dass seine schlechten Tage zu Ende seien. Er gab ihm heilige Asche (udi), legte die Hand auf seinen Kopf und agte, dass Allah seinen Herzenswunsch erfüllen werde.
Ruttonji nahm Abschied von Baba und kehrte nach Nanded zurück. Er erzählte Das Ganu, dass in Shirdi alles gut verlaufen sei und er Babas Darshan und Segen mit Prasada bekommen habe. Nur eines konnte er nicht verstehen, nämlich, dass Baba sagte, Er habe vorher schon einmal 3,14 Rupien von ihm bekommen. Er bat ihn, ihm zu erklären, was Baba wohl mit dieser Bemerkung gemeint habe und sagte zu Das Ganu: "ich war noch nie vorher in Shirdi. Wie konnte ich Baba die Summe, die Er erwähnte, gegeben haben?" Für Das Ganu war das auch ein Rätsel, und er dachte lange darüber nach. Erst viel später fiel ihm ein, dass Ruttonji vor einiger Zeit einen mohammedanischen Heiligen mit Namen Moulisaheb in seinem Haus empfangen und für seinen Empfang etwas Geld ausgegeben hatte. Dieser Heilige, der als Träger arbeitete, war den Leuten von Nanded gut bekannt. Als Ruttonji sich entschlossen hatte, nach Shirdi zu reisen, kam dieser Moulisaheb zufällig zu ihm nach Hause. Ruttonji kannte und liebte ihn und so gab er ihm zu Ehren eine kleine Gesellschaft.
Das Ganu ließ sich von Ruttonji die Belege der Ausgaben für diese Feier geben. Alle waren erstaunt, als sich herausstellte, dass die Ausgaben sich auf genau 3,14 Rupien beliefen, nicht mehr und nicht weniger. So wurde ihnen klar, dass Baba allwissend war, dass Er, obwohl Er in Shirdi weilte, alles wusste, was weit entfernt von Shirdi geschah. In der Tat kannte Er Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und war in der Lage, sich mit Herz und Seele mit jedem zu identifizieren. Wie konnte Er sonst in diesem besonderen Falle von der Feier für Moulisaheb und dem dafür gegebenen Betrag wissen, wenn Er sich nicht it ihm identifizieren und eins fühlen konnte?
Ruttonji war mit dieser Erklärung zufrieden und sein Glaube an Baba wurde dadurch bestärkt und vertieft. Zur rechten Zeit wurde er mit einem Sohn gesegnet und seine Freude war grenzenlos. Es heißt, dass er ein Dutzend Nachkommen hatte, von denen aber nur vier überlebten.
In einer Fußnote am Ende des Kapurels wird behauptet, dass Baba Herrn Rao Bahadur Hari Vaniyak Sathe nach dem Tode seiner ersten Frau sagte, dass er wieder heiraten solle und dass er einen Sohn bekommen werde. Sathe heiratete ein zweites Mal. Die beiden ersten Kinder dieser Frau waren Töchter und er war deshalb sehr niedergeschlagen, doch das dritte Kind war ein Sohn. Babas Wort bewahrheitete sich also und er war sehr zufrieden.
Verneige dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen
aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
zu beziehen über
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