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Author Topic: Shri Sai Satcharita, Dienstag, 9. August 2005  (Read 2043 times)

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Offline Astrid

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    • Sai Baba
Shri Sai Satcharita, Dienstag, 9. August 2005
« on: August 09, 2005, 04:59:51 AM »
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  • Kapitel XXXVII

    Chavadi-Prozession

    Nach einigen einleitenden Beobachtungen bezüglich verschiedener Punkte des Vedanta beschreibt Hemadpant in diesem Kapitel die Chavadi-Prozession.

    Gesegnet ist Sais Leben, gesegnet ist Seine tägliche Routine. Seine Wege und Taten sind unbeschreiblich. Manchmal war Er trunken von göttlicher Glückseligkeit und zu anderer Zeit zufrieden im Wissen um das Selbst. Während Er so manches Mal recht beschäftigt war, blieb Er dennoch unberührt davon. Obwohl Er manchmal ziemlich untätig schien, war Er dennoch nicht faul und döste vor sich hin. Stets blieb Er in Seinem eigenen Selbst versunken. Er war still wie die ruhende See, tuef und unergründlich. Wer kann schon Sein rätselhaftes Wesen beschreiben? Männer sah Er als Brüder an und Frauen als Schwestern und Mütter. Er war ein vollkommener und ewig Eheloser, wie jeder weiß. Möge das Wissen, das wir in Seiner Gesellschaft erhielten, nicht verloren gehen. Lasst uns Ihm immer mit vollkommener Hingabe zu Seinen Füßen dienen. Lasst uns Ihn, Gott, in allen Wesen sehen, und lasst uns Seinen Namen immer lieben.

    Chavadi-Prozession
    Babas Schlafraum wurde bereits beschrieben. Eine Nacht verbrachte Er in der Masjid und die nächste im Chavadi. Dieses abwechselnde Schlafen in den beiden Gebäuden fand bis zu Babas mahasamadhi statt.
    Am 10. Dezember 1909 begannen die Devotees mit der regelmäßigen Anbetung Babas im Chavadi. Mit Seiner Gnade werden wir dieses jetzt beschreiben.
    Als die Zeit kam, zu der Baba sich gewöhnlich ins Chavadi zurückzog, versammelten sich die Menschen im offenen Hof vor der Masjid und sangen einige Stunden lang Bhajans. Hinter ihnen stand eine wunderschöne Sönfe, rechts davon eine Tulsu-Pflanze und vor ihnen saß Baba. Dazwischen waren Männer und Frauen, die Bhajans liebten und schon recht früh zum Singen erschienen. Einige spielten Musikinstrumente wie Tal, Chiplis und Kartal, Mridang, Khanjiri und Ghol und leiteten die Bhajans.
    Sai Baba war der Magnet, der alle Devotees an sich zog. Draußen machten einige ihre Fackeln fertig, andere schmückten die Sänfte und wieder andere hatten schöne Stöcke in der Hand und grüßten Baba mit Heil-Rufen. Die Ecke des Gebäudes war mit Flaggen geschmückt. Rund um die Masjid leuchteten eine Reihe von Öllämpchen. Draußen stand Babas Pferd Shyamakarna, auf das Prächtigste geschmückt.
    Als alles fertig war, kam Tatya Patil mit einer Gruppe von Männern zu Baba und bat Ihn, Er möge sich bereithalten. Tatya hatte ein sehr enges Verhältnis zu Baba und nannte ihn "Mama", d. h. Onkel mütterlicherseits. Baba saß in Seinem üblichen Kafni still an seinem Platz, bis Tatya kam, seinen Arm unter Babas schob und Ihm half aufzustehen. Dann nahm Baba Seinen Stock unter den Arm, Pfeife und Tabal in die Hand, legte ein Tuch um Seine Schulter und war bereit zu gehen. Tatya hängte Ihm nun einen goldbestickten, wunderschönen Schal um. Hierauf schob Baba mit Seiner rechten Zehe das Bündel Brennholz, das hinter Ihm lag, ein wenig ins Feuer, mit Seiner rechten Hand löschte er die brennende Lampe aus und bwwegte sich dann in Richtung Chavadi. In diesem Augenblick erklangen alle möglichen Musikinstrumente, Feuerwerkskörper versprühten ihre bunten Farben, Männer und Frauen gingen los, riefen Babas Namen und sangen Bhajans, begleitet von Mridanga und Vina. Einige tanzten vor Freude und andere trugen Flaggen und Fähnchen. In dem Augenblick, in dem Baba auf der Treppe erschien, kündigte eine uniformierte Eskorte Sein Erscheinen an. Rechts und links von Baba standen Leute mit Fächern (chamar) und wedelten ihm Luft zu. Auf dem Weg waren Tücher ausgebreitet, auf denen Baba ging, von Seinen Devotees gestützt. Tatya Pstil hielt Seine linke Hand und Mhalsapati Seine rechte; Bapusaheb Jog hielt den Schirm über Seinen Kopf. In dieser Weise ging Baba zum Chavadi hinüber. Shyamakarna, das prächtig geschmückte rotbraune Pferd, führte die Prozession an, im folgten alle Träger, Musikanten, Sänger und die Menge der Devotees. Hari-Nama, der Name des Herrn, erhob sich, von Musik begleitetz, zum Himmel empor, ebenso der Name von Sai. So erreichte die Prozession die Straßenecke und alle Leute dieser Gesellschaft waren erfreut und entzückt.
    An der Ecke angekommen, blieb Baba in Richtung Chavadi stehen und strahlte in einem eigentümlichen Glanz. Es schien, als ob Babas Antlitz Licht ausstrahlte, gleich der Herrlichkeit der aufgehenden Sonne. Baba stand ganz konzentriert da und blickte gen Norden, als ob Er jemanden rufe. Alle Instrumente spielten und Baba bewegte Seinen rechten Arm eine Weile auf und ab. In diesem Augenblick trat Kakasaheb Dixit mit einem silbernen Tablett vor, auf dem Blumen lagen, die mit rotem Pulver bestreut waren und die er hin und wieder auf Baba warf. Die Musikinstrumente gaben in diesem Augenblick ihr Bestes und Babas Gesicht strahlte noch mehr Glanz und Schönheit aus. Die Leute konnten sich amn Seinem Strahlen nicht sattsehen. Worte können die Szene und den Flanz, die Pracht und die Herrlichkeit dieses Ereignisses nicht beschreiben. Mamnchmal fing Mhalsapati an zu tanzen und schien von einer Gottheit besessen, und alle Anwesenden staunten, dass Babas Konzentration nicht im geringsten gestört war.
    Mit einer Laterne in der Hand ging Tatya Patil an Babas linker und Bhagat Mhalsapati an Seiner rechten Seite und hielten den Saum von Babas Gewand. Welch wundervolle Prozession und welch ein Ausdrucxk von Hingabe! Um das zu sehen, fanden sich Arme und Reiche, Männer und Frauen ein. Baba ging sehr langsam. Die Devotees folgten auf beiden Seiten mit Liebe und Hingabe. In dieser freudigen Stimmung, die die ganze Atmosphäre des Ortes durchdrang, erreichte die Prozession das Chavadi.
    Jene Szene und jene Tage sind vorüber. Niemand kann sie heute oder in Zukunft schauen, dennoch wird uns jene Szene, wenn wir sie uns vor Augen führen und daran denken, Trost und Frieden geben.
    Das Innere des Chavadi war mit weißen Tüchern ausgekleidet und mit Spiegel und vielen verschiedenen Lampen geschmückt. Als die Prozession das Chavadi erreichte, ging Tatya voraus und breitete ein Sitzkissen aus, legte eine Nackenrolle dazu, ließ Baba sich dort hinsetzen und Ihm einen guten Umhang um die Schultern. Die Devotees beteten ihn dann auf verschiedene Weise an. Sie setzten ihm eine Krone mit einem Federbusch auf den Kopf, legten ihm Girlanden aus Blumen und Ketten aus Edelsteinen um den Hals, zeichneten mit einer Moschusmischung vertikale Linien und einen Punkt auf Seine Stirn, so wie es Vaishnava-Devotees tun und starrten ihn dann nach Herzenslust lange, lange an. Hin und wieder wechselten sie Seine Kopfbedeckung; sie hielten diese erst über den Kopf, weil sie fürchteten, dass Baba sie fortwerfen würde. Aber Baba kannte die Herzen aller und fügte sich geduldig und ohne jeden Einwand all ihren Methoden der Anbetung. Er sah mit diesem Schmuck ausgesprochen schön aus.
    Nanasaheb Nimonkar hielt den Schirm mit den hübschen Anhängern, die sich im Kreis bewegten. Bapusaheb Jog wusch Babas Füße in einer silbernen Schale, weihte Ihm Wasser (arghya) und betete Ihn in aller Form an. Sie rieben Seine Arme mit Sandelholzpaste ein und boten Ihm Betelblätter an. Baba saß auf dem Sitzkissen, während die anderen standen oder Ihm zu Füßen fielen-. Die Debotees wedelten Ihm auf beiden Seiten mit Fächern Kühlung zu. Shama bereitete dann die Pfeife vor und gab sie an Tatya Patil weiter, der sie zum Glühen brachte, indem er einen tifen Zug tat; danach gab er sie Baba. Wenn Baba geraucht hatte, wurde die Pfeife an Bhagat Mhalsapati weitergegeben und dann an alle anderen in der Runde. Gesegnet war die leblose Pfeife. Sie musste erst so viele Bußtorturen durchlaufen, vom Töpfer geformt, in der Sonne getrocknet, im Feuer gebrannt werden und dann hatte sie das große Glück, mit Babas Hand in Berührung zu kommen und von Ihm geküsst zu werden.
    Danach legten Ihm Devotees Blumengirlanden um den Hals und gaben Ihm Duftessenzen und Blumensträuße. Baba, der die Verkörperung der Leidenschaftslosigkeit war, machte sich nicht das geringste aus all diesen Juwelen, Blumengirlanden und anderen Dekorationen, doch aus lauter Liebe zu all Seinen Devotees erlaubte Er ihnen, was sie wollten, so dass sie ihre Freude hatten.
    Schließlich schwenkte Bapusaheb Jog in aller gebührenden Form die Arati-Flamme um Baba un die Musikinstrumente spielten ihre besonderen Weisen. Als das Arati vorbei war, verbeigten die Devotees sich, einer nach dem anderen, vor Baba, verabschiedeten sich von Ihm und gingen nach Hause. Als Tatya Patil vor Ihm stand und Ihm Pfeife, Duftessenz und Rosenwasser reichte, sgte Baba liebevoll zu ihm: "Behüte mich, gehe, wann du willst, aber kehre manchmal des nachts zurück und erkundige dich nach mir." Tatya versprach es Ihm, verließ das Chavadi und ging nach Hause. Daraufhin machte Baba Seinen Schlafplatz selbst zurecht. Er machte Sein Bett, indem er 50 oder 60 weiße gefaltete Dhotis aufeinander legte und begab sich dann zur Ruhe.
    Wir werden jetzt auch ruhen und dieses Kapitel mit der Bitte an die Leser schließen, sich täglich an Sai Baba und Seine Chavadi-Prozession zu erinnern, bevor sie zu Bett gehen.

    Verneige Dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen


    Aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
    zu beziehen über www.sathyasai-buchzentrum.de
    Restless was my heart till it found rest in THEE

     


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