Kapitel XXIX
Fortsetzung
Die wunderbare Vision
So vergingen die Tage und eines Nachts hatte der Ehemann eine wunderbare Vision im Traum. Er befand sich in einer großen Stadt, die Polizei hatte ihn gefangen genommen, seine Hände mit einem Strick zusammengebunden und ihn in einen Käfig gesperrt. Während die Polizisten den Strick fester zogen, sah er Sai Baba draußen in der Nähe des Käfigs ruhig dastehen. Als er Sai Baba so nahe sah, sagte er in klagendem Ton: "Nachdem ich von Deinem Ruhm erfahren habe, kam ich zu Deinen Füßen. Warum sollte mich ein Unglück treffen, wenn Du persönlich hier stehst?" Baba sagte: "Du musst die Konsequenzen Deiner Taten erleioden." Er sagte daraufhin: "Ich habe nichts in diesem Leben getan, das mir solches Missgeschick bescheren könnte." Aber Baba antwortete: "Wenn nicht in diesem Leben, dann musst Du in einem anderen Leben Sünde begangen haben. " Er erwiderte: "Ich weiß nichts aus meinen vergangenen Leben. Aber angenommen, ich habe eine Sünde begangen, weshalb sollte sie nicht in Deiner Gegenwart verbrannt und zerstört werden, wie es mit trockenem Gras geschieht, wenn es mit Feuer in Berührung kommt?" Baba entgegnete. "Glaubst du das wirklich?" Er: "Ja." Daraufhin bat Baba ihn, die Augen zu schließen. Kaum hatte er sie geschlossen, als er ein lautes Geräusch hörte, so als ob etwas falle und als er die Augen wieder öffnete, war er frei und der Polizist lag blutend am Boden. Erschrocken schaute er zu Baba, der zu ihm sagte: "Nun bist du erst richtig gefangen. Die Beamten werden jetzt erscheinen und dich einsperren." Nun bat er: "Es gibt keinen anderen Retter außer Dir, so rette mich doch!" Baba sagte noch einmal, er solle die Augen schließen. Er tat es und als er sie wieder öffnete, sah er, dass er frei war und Baba an seiner Seite stand. Sofort fiel er Baba zu Füßen. Baba fragte ihn daraufhin: "Gibt es irgendeinen Unterschied zwischen dieser Verneigung (namaskara) und deinen früheren? Denke gut nach und dann antworte." Er sagte: "Da ist ein großer Unterschied. Meine früheren Verneigungen wurden mit der Absicht getan, Geld von Dir zu bekommen, doch die jetzige Verneigung gilt Dir als Gott. Außerdem dachte ich früher ärgerlich, dass Du, der Du Mohammedaner bist, uns Hindus verdirbst." Baba sagte: "Glaubst du nicht auch an mohammedanische Götter?" Er sagte: "Nein." Baba entgegnete: "Hast du nicht ein panja in deinem Haus? Und hältst du nicht dafür eine Andacht am Tabut, das heißt am Moharum-Fest? Es gibt auch noch eine andere Gottheit mit Namen Kadbibi, die du bei Hochzeiten und anderen Festen versuchst günstig zu stimmen und zu beschwichtigen, nicht wahr?" er gab dies alles zu. Baba fragte. "Was willst du denn noch?" Da kam der Wunsch in ihm auf, den Darshan seines Gurus Ramadas zu erhalten. Baba bat ihn, sich umzudrehen und zu schauen. Als er sich umdrehte, siehe, da stand Ramadas vor ihm. Als er ihm zu Füßen fallen wollte, war Ramadas verschwunden. Daraufhin fragte er Baba neugierig: "Du siehst alt aus. Weißt Du, wie alt Du bist?" Baba: "Was! Du sagst, ich sei alt? Lass uns ein Wettrennen machen, und du wirst sehen." Während Er das sagte, begann Baba zu rennen und er folgte Ihm. Baba verschwand im Staub, den Er während des Laufens aufwirbelte - und der Mann erwachte. Er dachte ernsthaft über die Traumvision nach. Seine innere Haltung hatte sich vollkommen verändert und er erkannte die Größe Babas. Hiernach hörte seine Neigung auf, alles an sich zu reißen; ebenso vergingen seine Zweifel und echte Hingabe zu Babas Füßen kam in ihm auf. Die Vision war nur ein Traum, doch die Fragen und Antworten darin waren höchst bedeutsam und interessant.
Am nächsten Morgen, als alle Leute zum Arati in der Masjid versammelt waren, gab Baba ihm Süßigkeiten im Werte von zwei Rupien als prasada, außerdem noch zwei Rupien aus Seiner Tasche und segnete ihn. Er ließ ihn noch einige Tage länger bleiben und gab ihm mit den Worten: "Allah (Gott) wird dir die Fülle geben und dir nur Gutes widerfahren lassen." Seinen Segen. Er bekam kein weiteres Geld mehr, aber er erhielt etwas weit Besseres, nämlich Babas Segen.
Später erhielt die Gesellschaft viel Geld, ihre Pilgerreise war erfolgreich und sie brauchten keinerlei Mühsal und Unannehmlichkeiten zu erleiden. Alle kehrten gesund und munter nach Hause zurück und dachten an Babas Worte, Seinen Segen und die Glückseligkeit, die sie durch Seine Gnade erlebt hatten.
Verneige dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen
aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
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