Kapitel XXIII
Yoga und Zwiebeln - Shama von Schlangenbiss geheilt - Übertretung der Choleraverordnung - Die Tortur von Guru-Bhakti
Tatsächlich transzendiert diese Seele (jiva) die drei Eigenschaften sattva, rajas und tamas. Aber weil sie dirch Maya getäuscht wird, vergisst sie ihre wahre Natur, die Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit ist und glaubt, dass sie der Handelnde und Genießende sei. So verwickelt sich der Mensch in endloses Elend und weiß nicht, wie er den Weg in die Befreiung finden kann. Die liebevolle Hingabe zu den Füßen des Gurus ist der einzige Weg zur Befreiung. Der große Spieler oder Schauspieler - Sai, der Herr - hat Seine Devotees erfreut und sie in Sein Selbst, Sein Wesen, transformiert.
Aus bereits erwähnten Gründen sehen wir Sai Baba als eine Verkörperung Gottes an. Doch sagte Er immer von sich, dass Er ein gehorsamer Diener Gottes sei. Als Inkarnation zeigte Er den Menschen den Weg, wie sie sich echt benehmen und die Pflichten ihres entsprechenden Standes (varna) in diesem Leben ausführen können. Weder eiferte Er anderen in irgendeiner Weise nach, noch bat Er sie, etwas für Ihn zu tun. Für Ihn, der Gott in allen beweglichen und unbeweglichen Dingen dieser Welt sah, war Demut das einzig Richtige. Es gab niemanden, den Er unbeachtet ließ oder respektlos behandelte, denn Er sah Gott in allen Wesen. Er sagte niemals "Ich bin Gott", sondern dass Er ein demütiger Diener sei und unentwegt an Gott denke. Immer sagte Er "Allah Malik" - Gott ist der alleinige Eigentümer.
Wir kennen die verschiedenen Wege der Heiligen nicht, noch wissen wir, wie sie sich verhalten, was sie tun, essen usw. Wir wissen nur, dass sie sich durch Gottes Gnade in dieser Welt manifestieren, um die unwissenden und gebundenen Seelen zu befreien. Nur wenn ein Guthaben an Verdiensten auf unserem Konto ist, kommt der Wunsch oder das Interesse auf, den Geschichten und lilas der Heiligen zu lauschen, sonst nicht.
Nun wenden wir uns den Geschichten dieses Kapitels zu.
Yoga und Zwiebeln
Ein Yoga-Schüler kam einmal mit Nanasaheb Chandorkar nach Shirdi. Er hatte alle Werke über Yoga studiert, einschließlich der Yogasutras von Patanjali; es fehlte ihm aber die praktische Erfahrung. Er konnte sich nicht konzentrieren und nicht einmal für kurze Zeit Sammlung (samadhi) erlangen. Er glaubte, dass Baba ihm den Weg zu längerem Samadhi zeigen würde, wenn Er mit ihm zufrieden sei. Mit diesem Anliegen kam er nach Shirdi und als er zur Masjid ging, sah er, wie Sai Baba Brot mit Zwiebeln aß. Als er das beobachtete, dachte er: "Wie kann dieser Mann, der trockenes Brot mit rohen Zwiebeln isst, meine Schwierigkeiten lösen und mir helfen?"
Sai Baba las seine Gedanken und sagte zu Nanasaheb: "Oh Nana, wer die Kraft hat, Zwiebeln zu verdauen, sollte sie essen und sinst niemand." Der Yogi war sehr erstaunt über diese Bemerkung und fiel dann in vollkommener Ergebenheit Baba zu Füßen. Mit reinem und offenem Gemüt sprach er von seinen Schwierigkeiten, und Baba zeigte ihm die Lösung für seine Probleme. Zufriedengestellt und glücklich verließ er Shirdi mit Babas heiliger Asche und Seinem vollen Segen.
Verneige dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen
aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
zu beziehen über
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