Kapitel XXII
Von Schlangenbissen geheilt: Balasaheb Mirikar, Bapusaheb Booty, Amir Shakkar und Hemadpant - Babas Meinung über das Töten von Schlangen
Wie meditiert man über Baba? Bisher ist niemand fähig gewesen, das Wesen des Allmächtigen zu ergründen. Selbst die Veden und die tausendzüngige Shesha sind nicht fähig, es vollkommen zu beschreiben. Die Devotees können aber nicht anders als auf die Gestalt des Herrn zu schauen, denn sie wissen, dass Seine Füße allein sie glücklich machen. Sie kennen keine andere Methode, um das höchste Ziel des Lebens zu erreichen, als über die heiligen Füße zu meditieren. Nachfolgend schlägt Hemadpant einen leichten Weg der Hingabe und Meditation vor.
So wie in jedem Monat die vierzehn dunklen Nächte allmählich vergehen, vergeht auch das Mondlicht in gleichem Maße, und am Neumondtag sehen wir den Mond überhaupt nicht. Wenn dann die vierzehn hellen Nächte beginnen, wollen die Menschen den Mond unbedingt sehen. Am ersten Tag ist der Mond nicht zu sehen und auch am zweiten ist er noch nicht klar erkennbar. Man schlägt den Leuten vor, den Mond durch zwei Zweige eines Baumes zu schauen. Wenn sie eifrig und konzentriert da hindurchschauen, wird zu ihrer größten Freude die ferne, schmale Sichel des Mondes für sie sichtbar. Lasst uns diesem Beispiel folgen und versuchen, Babas LIcht zu sehen. Seht euch Babas Haltung an! Wie schln sie ist! Er sitzt mit gekreuzten Beinen, das rechte Bein über das linke Knie gekegt. Die Finger Seiner linken Hand sind über den rechten Fuß gespreizt. Die rechte große Zehe ist zwischen Zeige- und Mittelfinger zu sehen. Durch diese Haltung will Baba eigentlich sagen: "Wenn du mein LIcht sehen willst, sei egolos und äußerst demütig undmeditiere über meine Zehe durch die Öffnung zwischen den beiden Zweigen (Zeige- und Mittelfinger). Dann wirst du fähig, mein Licht zu sehen. Dieses ist der leichteste Weg, Hingabe zu erlangen."
Jetzt wenden wir uns für einen Augenblick Babas Leben zu. Shirdi wurde ein Pilgerort, weil Baba dort lebte. Die Menschen begannen, aus allen Richtungen dorthin zu strömen und alle, arme und reiche, zogen auf mehrfache Art und Weise aus dem Aufenthalt Nutzen. Wer kann schon Babas grenzenlose Liebe beschreiben, Sein wunderbares natürliches Wissen und Sein allgegenwärtiges Sein? Gesegnet ist, wer davon einen oder alle diese Asoekte erleben konnte.
Umgeben von Seinen Devotees hielt Baba manchmal lange Zeiten der Stille ein, die in gewisser Weise Seine Dissertation über das Brahman waren; zu anderen Zeiten war Er die Verkörperung von sein. Bewusstsein, Glückseligkeit. Manchmal sprach Er in Parablen, zu anderen Zeiten ließ Er sich zu Witz und Humor hinreißen. Manchmal war Er recht eindeutig und klar und dann wieder schien Er wütend und aufgebracht. Manchmal erteilte Er seine Lehre in wenigen Worten, wieder ein anderes Mal erläuterte Er sie des langen und breiten. Oft war Er sehr direkt. In dieser Weise gab Er vielen Personen, entsprechend ihren Bedürfnissen, unterschuedliche Unterweisung. Sein Leben war deshalb unergründlich und jenseits unseres Begriffsvermögens, jenseits unseres Intellekts und unserer Sprache.
Unser Sehnen, Sein Antlitz zu schauen, mit Ihm zu sprechen und von Seinen lilas zu hören, konnte nie befriedigt werden, dennoch waren wir von höchster Freude durchdrungen. Wir können die Regenschauer zählen, den Wind in einem Lederbeutel festhalten, aber wer kann schon Babas lilas beurteilen oder ermessen?
Nun befassen wir uns mit einem Aspekt davon, nämlich wie Er die Schicksalsschläge Seiner Devotees voraussah und sie zur rechten Zeit warnte.
Verneige dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen
aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
zu beziehen über
www.sathyasai-buchzentrum.de