Kapitel XXV
Damu Anna Kasar aus Ahmednagar - Spekulationen - Amra-lila oder das Mango-Wunder
Wir beginnen dieses Kapitel mit einer vollkommenen Verbeugung vor Sai Baba, der ein Ozean des Erbarmens, die Inkarnation Gottes, das höchste Brahman (parabrahman) und der große Herr des Yoga (yogeshvara) ist. Heil sei Sai Baba, der das Kronjuwel der Heiligen ist, der Wohnsitz aller guten Dinge, unser liebes Selbst (atmarama) und die fähige Zuflucht der Devotees. In aller Ehrfurcht fallen wir vor Ihm nieder, vor Ihm, der Ziel und Zweck des Lebens erreicht hat.
Sai Baba ist stets voller Erbarmen. Was Er von uns erwartet, ist Hingabe, die von ganzem Herzen kommt. Wenn ein Devotee festen Glauben und volle Hingabe hat, werden seine Wünsche bald erfüllt. Als in Hemadpant der Wunsch aufkam, über das Leben und die Lilas von Sai Baba zu schreiben, ließ Er sie sofort durch ihn schreiben. Als er von Baba den Auftrag erhielt, Erinnerungen und Notizen festzuhalten, wurde Hemadpant inspiriert und sein Intelleklt bekam Kraft und Mut, das werkl zu beginnen und zu beenden.
Hemadpant sagte, dass er nicht qualifiziert sei, das werk zu schreiben, doch Babas Segen befähigte ihn dazu, es zu vollenden. Somit gibt es also diese Satcharita, die eine Quelle ist oder ein Mondstein-Juwel (somakant), wopraus Nektar in Form von Sai lilas hervorquillt, damit die Leser diesen nach Herzenslust trinken können.
Wann immer ein Devotee Sai Baba vollkommen hingegeben war, wurden Unglück und Gefahren von ihm abgewandt, und Baba kümmerte sich um sein Wohlergehen. Die folgende Geschichte von Damodar Savalaram Rasane Kasar aus Ahmednagar (heute Poona), alias Damu Anna, ist ein gutes Beispiel.
Damu Anna
Der Leser weiß, dass dieser Herr im sechsten Kapitel erwähnt wurde und zwar im Zusammenhang mit dem Ramanavami-Fest in Shirdi. Etwa 1895, als mit den Ramanavami-Feierlichkeiten begonnen wurde, kam er nach Shirdi. Jedes Jahr spendete er eine dekorative Fahne. Ebenso speiste er die Armen und Fakire, die zum Fest dorthin kamen.
Seine Baumwollspekulation
Ein Freund von Damu Anna aus Bombay schrieb ihm, dass sie als Partner einige Baumwoll-Spekulationen machen sollten, die ihnen etwa 200.000 Rupien Gewinn einbringen würden. (Damu Anna gab in seiner Erklärung, die er etwa 1936 Herrn B.V. Narasimha Swami gegenüber machte, an, dass der Vorschlag zur Baumwoll-Spekulation in Bombay von einem Makler gekommen sei, der aber nicht Partner sein sollte und dass er - Damu Anna - der einzige Spekulant sein sollte. S. Seite 75 in "Devotees Experiences", Teil II).
Der Makler schrieb, dass das Geschäft gut sei und kein Risiko beinhalte und dass die gelegenheit nicht versäumt werden sollte. Damu Anna zögerte. Er konnte sich nicht sofort zu dieser Spekulation entschließen. Er dachte darüber nach und da er ein Devotee von Baba war, schrieb er einen detaillierten Brief mit allen Fakten an Shama und bat ihn, Baba aufzusuchen und Seinen Rat in dieser Sache einzuholen.
Shama erhielt den Brief am nächsten Tag. Als er mittags damit zur Masjid ging und ihn Baba vorlegte, fragte Baba ihn, was es mit dem Papier auf sich habe. Er antwortete, dass Damu Anna aus Nagar seinen rat suche. Baba sagte: "Was schreibt er und was plant er? Es scheint, dass er nach den Sternen greifen will und dass er mit dem, was Gott ihm gegeben hat, nicht zufrieden ist. Lies seinen Brief vor!" Shama sagte: "Der Brief enthält das , was Du gerade eben erwähnt hast. Oh Deva, Du sitzt ruhig und gelassen hier und beruhigst die Devotees und wenn sie unruhig werden, ziehst Du sie hierher, einige persönlich, andere durch Briefe. Wenn Du den Inhalt des Briefes kennst, warum bittest Du mich dann, ihn vorzulesen?" Baba sagte: "Shama, lies ihn bitte vor. Ich rede aufs Geratewohl und wer glaubt mir schon?"
Daraufhin las Shama den Brief vor. Baba hörte aufmerksam zu und sagte mitfühlend: "Der Shet (Damu Anna) ist verrückt geworden. Schreibe ihm als Antwort, dass es an nichts in seinem Hause fehlt, lass ihn zufrieden sein mit dem halben Laib Brot, den er jetzt hat und er soll sich nicht um Hunderttausende kümmern."
Shama sandte die Antwort, auf die Damu Anna gespannt wartete. Nachdem er sie gelesen hatte, fand er, dass alle seine Hoffnungen und Aussichten auf Hunderttausende Rupien Gewinn zerschlagen waren. Er dachte, dass es ein Fehler gewesen sei, Baba zu Rate zu ziehen. Aber weil Shama in der Antwort angedeutet hatte, dass zwischen sehen und Hören immer ein großer Unterschied bestehe und er deshalb persönlich nach Shirdi kommen solle, überlegte er, dass es ratsam sei, nach Shirdi zu reisen und Baba persönlich in dieser Sache zu befragen. Das tat er dann auch. Als er Baba sah, verneigte er sich ehrfürchtig vor Ihm und wusch Seine Füße. Er hatte nicht den Mut, Baba offen über die Spekulationen zu befragen, aber er dachte bei sich, dass es besser sei, Baba einen Teil des Geschäftes zukommen zu lassen, falls Er ihm in dieser Transaktion helfen würde. Doch nichts konnte vor Baba geheimgehalten werden. Vergangenheit,m Gegenwart und Zukunft waten für ihn so klar wie eine Amalaka-Frucht in der Hand. Ein Kind möchte Süßigkeiten, aber die Mutter gibt ihm bittere Pillen. Baba - liebevolle Mutter, die Er war - kannte die Gegenwart und Zukunft seiner Devotees, und indem Er Damu Annas Gedanken las, sagte er offen zu ihm: "Bapu, ich will nicht in derlei weltliche Dinge verwickelt werden." Als er Babas Missbilligung sah, ließ Damu Anna das Unternehmen fallen.
Verneige dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen
aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
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www.sathyasai-buchzentrum.de