Kapitel XXXV
Fortsetzung
Kaka Mahajanis Chef
Kaka war Manager der Firma von Thakkar Dharamsey Jethabhai, einem Rechtsanwalt aus Bombay. Chef und Manager waren einander wohlgesonnen. Herr Thakkar wusste, dass Kaka oft nach Shirdi ging, dort einige Tage blieb und wenn Baba ihm die Erlaubnis gab, zurückkehrte. Aus Neugier und um Baba zu prüfen, entschloss sich Herr Thakkar, in den Holi-Ferien mit Kaka zusammen nach Shirdi zu reisen. Da Kakas Rückkehr ungewiss war, nahm er einen anderen Mann als Begleitung mit. Die drei Herren machten sich auf die Reise und Kaka kaufte unterwegs Rosinen, um sie Baba zu geben. Sie erreichten Shirdi zur rechten Zeit und gingen zum Darshan in die Masjid. Babasaheb Tarkhad war dort und Herr Thakkar fragte ihn, weshalb er denn hierher käme. "Zum Darshan", antwortete Tarkhad. Herr Thakkar erkundigte sich, ob sich hier Wunder ereigneten. Tarkhad erwiderte, dass er nicht gekommen sei, um Wunder zu schauen, sondern dass hier die ernsthaften Absichten der Devotees zufriedengestellt würden. Kaka fiel ehrfürchtig vor Baba nieder und brachte ihm die Rosinen dar. Baba gab Anweisung, sie zu verteilen. Herr Thakkar bekam ein paar davon. er wollte die Rosinen nicht, weil sein Arzt ihm geraten hatte, sie nicht ungewaschen zu essen. So saß er in der Klemme. Er mochte sie weder essen noch zurückweisen. Der Form halber tat er sie in den Mund, wusste aber nicht, was er mit den Kernen machen sollte. Er konnte sie schlecht auf den Boden der Masjid spucken und so steckte er sie notgedrungen in die Tasche. Dann dachte er bei sich, wenn Baba ein Heiliger sei, müsste Er doch von seinem Widerwillen gegen Rosinen wissen und sie ihm nicht aufzwingen. Als ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen, gab Baba ihm noch ein paar Rosinen. Er konnte sie nicht essen und behielt sie in der Hand. Doch Baba bat ihn, sie aufzuessen. Er gehorchte und merkte zu seiner Überraschung, dass sie keine Kerne hatten. Er wollte Wunder sehen, und hier war eins. Nun wusste er, dass Baba seine Gedanken las und auf Wunsch Rosinen mit Kernen in kernlose verwandelte. Welch eine wundervolle Kraft! Um weiter zu prüfen, fragte er Tarkhad, der neben ihm saß und auich Rosinen erhalten hatte: "Welche Sorte von getrockneten Weintrauben hast du bekommen?" Er antwortete: "Die Sorte mit Kernen." Herr Thakkar war noch erstaunter, als er dies hörte. Thakkar wollte seinen wachsenden Glauben bestätigt wiossen und dachte bei sich: "Wenn Baba ein wahrer Heiliger ist, sollte Er die Rosinen jetzt zuerst Kaka geben." Baba wusste auch von diesen Gedanken und ordnete an, dass Kaksa als nächster Rosinen erhalten solle. Diese Beweise reichten Thakkar.
Shama stellte Herrn Thakkar als Kajas Chef vor, worauf Baba sagte: "Wie könnte er der Chef sein? Er hat einen ganz anderen Chef." Kaka schätzte diese Antwort sehr. Thakkar vergaß seinen anfänglichen Entschluss, erwies Baba seine Ehrerbietung und kehrte zum Wada zurück.
Nach dem Mittags-Arati gingen sie alkle zur Masjid, um sich von Baba zu verabschieden. Shama aprach für sie und Baba sagte folgendes: "Es gab einen Herrn mit einem höchst unruhigen Gemüt. Er hatte Gesundheit und Reichtum und war frei von körperlichen und geistigen Leiden, aber er nahm unnötige Sorgen und Belastungen auf sich, wanderte hierhin und dorthin und verlor so seinen Frieden. Manchmal ließ er die Lasten fallen und dann wieder nahm er sie von Neuem auf. Sein Gemüt kannte keine Beständigkeit. Ich sah diesen Zustand, hatte Mitleid mit ihm und sagte: 'Nun bleibe mit deinem Glauben an einem Platz. Warum so herumstreunen? Bleibe bei einem!' Sofort erkannte Thakkar, dass dies eine exakte Beschreibung seines eigenen Falles war. Er wünschte sich, dass Kaka mit ihm zurückkehre, doch niemand erwartete, dass Kaka die Erlaubnis erhalten würde, Shirdi so bald wieder zu verlassen. Auch diesen Gedanken las Baba und erlaubte Kaka, mit seinem Chef zurückzukehren. Thakkart erhielt einmal mehr den Beweis von Babas Fähigkeit, die Gedanken eines anderen zu lesen.
Baba bat Kaka dann um 15 Rupien dakshina, die Er auch erhielt. Er sagte zu Kaka: "Wenn ich von irgendeinem Menschen eine Rupie dakshina annehme, muss ich ihm das Zehnfache zurückgeben. Ich nehme niemals etwas umsonst an. Ich bitte auch niemals ewahllos jemanden, sondern nur denjenigen, den der Fakir (mein Guru) mir zeigt. Nur wenn jemand dem Fakir etwas schuldet, wird von ihm Geld angenommen. Der Spender gibt, d. h. sät den Samen, um in Zukunft eine reiche Ernte zu bekommen. Reichtum sollte das Mittel sein, um Dharma zu fördern. Es ist Verschwendung, wenn Geld nur zum persönlichen Vergnügen verwendet wird. Wenn du vorher nichts gegeben hast, kannst du jetzt nichts erhalten. Also ist Geben der beste Weg zu empfangen. Das Spenden von dakshina stärkt Entsagung (vairagya) und damit auch Hingabe (bhakti) und Weisheit (jnana). Gib etwas und du empfängst das Zehnfache."
Als er diese Worte vernahm, gab Herr Thakkar Baba 15 Rupien. Er hatte seinen Entschluss, das nicht zu tun, völlig vergessen. Er dachte, dass es doch gut gewesen sei, nach Shirdi zu kommen, da sich alle seine Zweifel aufgelöst hatten und er so viel lernen konnte.
Babas Fähigkeit, solche Fälle zu behandeln, war einzigartig, und obwohl Er äußerlich all dieses tat, war er doch vollkommen losgelöst davon. Ob Ihn jemand ehrfürchtig begrüßte oder nicht, ob OIhm jemand dakshina gab oder nicht, es war Ihm gleich. Es gab niemanden, den Er nicht respektierte. Er empfand keine Freude, wenn Ihn jemand anbetete, noch tat es Ihm weh, wenn Er missachtet wurde. Er transzendierte die Gegensätze wie Freude und Schmerz usw.
Verneige dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen
aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
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