Kapitel XXVI
Fortsetzung
Harishchandra Pitale
In Bombay gab es einen Herrn mit Namen Harishchandra Pitale. Er hatte einen Sohn, der an Epilepsie litt und so suchte er viele allopathische und ayurvedische Ärzte auf, doch keiner konnte den Sohn heilen. Es gab nur noch einen Weg, nämlich sich an die Heiligen zu wenden. Im Kapitel XV wurde erwähnt, dass Das Ganu durch seine unnachahmlichen und hervorragenden Kirtanas Babas Ruhm in der Gegend von Bombay verbreitete. Im Jahre 1910 hörte Herr Pitale einige dieser Kirtanas und erfuhr auch von anderen, dass Baba durch Seine Berührung und Seinen bloßen Blick viele unheilbaren Krankheiten heilte. Da entstand in ihm der Wunsch, Baba zu sehen. Er traf alle Vorbereitungen, nahm Geschenke und Körbe voler Früchte mit und reiste mit seiner Frau und seinen Kindern nach Shirdi. Er ging mit ihnen zur Masjid, warf sich vor Baba zu Boden und legte Seinen kranken Sohn auf Babas Füße.
Kaum sah Baba das Kind, passierte ein Unglück. Der Sohn verdrehte die Augen und wurde ohnmächtig. Schaum trat ihm aus dem Mund und er war schweißnass. Es schien, als ob er seinen letzten Atemzug tun würde. Die Eltern wurden sehr nervös und ängstlich, als sie das sahen. Der Junge hgatte oft solche Anfälle, doch dieser Anfall schien länger zu dauern. Die Mutter weinte ununterbrochen. Sie fing an zu jammern und sagte, dass sie einer Person gleiche, die aus Angst vor Räubern in ein Haus renne, das dann über ihr zusammenbreche - oder einer Kuh, die aus Angst vor einem Tiger in die Hände eines Schlachters falle - oder einem von der Sonnenglut geplagten Reisenden, der unter einem Baum Zuflucht suche, der auf ihn falle - oder einem Frommen, der zu einer Andacht in den Tempel gehe, der dann über ihm zusammenbreche.
Daraufhin tröstete Baba sie mit folgenden Worten: "Jammere nicht so, warte ein wenigm, habe Geduld. Bringe den Jungen in deine Unterkunft. Er wird innerhalb einer halben Stunde wieder bei Sinnen sein." Sie taten, was Baba ihnen sagte und stellten fest, dass Seine Worte wahr wurden. Als man das Wada erreicht hatte, erholte sich der Junge und die ganze Pitale-Familie war hocherfreut und ihre Zweifel schwanden.
Herr Pitale ging mit seiner Frau zu Baba, verneigte sich ehrfurchtsvoll und voller Demut vor Ihm und wusch seine Beine. Im Stillen dankt er Baba für Seine Hilfe. Baba sagte lächelnd: "Sind nun all deine Gedanken zur Ruhe gekommen und deine Zweifel und Nöte beseitigt? Gott wird denjenigen beschützen, der Vertrauen und Geduld hat."
Herr Pitale war ein wohlhabender Mann. Er verteilte großzügig Süßigkeiten und gabbaba ausgezeichnete Früchte und Betelnüsse. Frau Pitale war eine sehr fromme Dame, schlicht, liebevoll und treu ergeben. Gewöhnlich saß sie in der Nähe des Pfeilers, schaute Baba intensiv an und Tränen der Freude rollten aus ihren Augen. Baba freute sich sehr an ihrem freundlichen und liebevollen Wesen. Wie die Götter, so sind auch Heilige immer von ihren Devotees abhängig, die sich ihnen hingeben und sie mit Herz und Seele anbeten.
Nachdem die Pitale-Familie einige glückliche Tage in Babas Gesellschaft verbracht hatte, kamen sie zur Masjid, um sich vor der Abreise von Baba zu verabschieden. Baba gab allen Udi und Seinen Segen. Er rief Herrn Pitale nahe zu sich heran und sagte ihm: "Bapu, ich habe dir berets zwei Rupien gegeben, jetzt gebe ich dir noch drei Rupien. Tue sie in deinen Schrein und halte davor Andacht, das wird dir von großem Nutzen sein." Herr Pitale nahm die Rupien als prasada an, verneigte sich wieder ehrfürchtig vor Baba und bat um Seinen Segen. Er konnte nicht verstehe, was Baba meinte, als Er sagte, Er habe ihm früher schon einmal zwei Rupien gegeben, denn es war doch seine erste Reise nach Shirdi. Er war neugierig, dieses Geheimnis zu erfahren, doch Baba schwieg.
Als Herr Pitale wieder in Bombay war, erzählte er seiner alten Mutter alles, was in Shirdi geschehen war, auch von den geheimnisvollen zwei Rupien, die Baba ihm früher gegeben haben wollte. Die Mutter verstand das Geheimnis auch nicht, doch als sie darüber nachdachte, erinnerte sie sich an einen alten Vorfall, der das Geheimnis lüftete. Sie sagte zu ihrem Sohn: "Wie du jetzt mit deinem Sohn zu Baba gegangen bist, so tat es auch dein Vater mit dir, als er dich vor vielen Jahren mit nach Akkalkot nahm, um den Darshan des Maharaj zu haben. Jener Mahsraj war auch ein Vollendeter (siddha), ein perfekter Yogi, allwissend und tolerant. Dein Vater war rei und fromm und sein Gebet wurde angenommenm. Er gab deinem Vater zwei Rupien, die er im Schrein aufbewahren und anbeten sollte. Entsprechend betete sie dein Vater sie bis zu seinem Tode an. Aber danach wurde die Andacht vernachlässigt und die Rupien gingen verloren. Nach einigen Jahren verschwand auch die Erinnerung an die Rupien. Jetzt kam durch dein großes Glück der Akkalkotjat Maharaj in der Gestalt von Sai Baba zu dir, um doch an Pflicht und Andacht zu erinnern und alle Gefahren von dir abzuwenden. Von jetzt an sei achtsam, lass alle Zweifel und schlechten Gedanken beiseite, folge dem Beispiel deiner Vorfahren und benimm dich gut. Führe die Anbetung der Familiengottheiten und der Rupien weiter fort. Würdige den Segen der Heiligen und sei stolz darauf. Sai Samarth hat gütigerweise in dir den Geist der Gottesliebe wiedererweckt, etwickle ihn zu deinem Wohl." Als er die Worte der Mutter vernahm, freute er sich sehr. Er war nun überzeugt von Babas Allgegenwart und der Bedeutung Seines Darshans und wurde sehr achtsam in seinem Verhalten.
Verneige dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen
aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
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