Kapitel XXXVI
Fortsetzung
Frau Arangabadkar
Eine Dame aus Sholapur, die Frau von Sakharam Aurangabadkar, hatte 27 Jahre lang keinen Nachwuchs. Um ein Kind zu bekommen, legte sie vor Göttinnen und Göttern verschiedene Gelübde ab, die aber erfolglos blieben. So verlor sie fast alle Hoffnung. Als letzter Versuch ging sie mit ihrem Stiefsohn Vishwanath nach Shirdi, blieb dort zwei Monate und diente Baba.
Wann immer sie zur Masjid ging, war es dort voll und Baba von Devotees umgeben. Sie wollte Baba alleine sehen, Ihm zu Füßen fallen, Ihm ihr Herz öffnen und um ein Kind bitten. Sie fand aber keine passende Gelegenheit. Schließlich bat sie Shama, sich für sie bei Baba einzusetzen, wenn dieser allein war. Shama sagte ihr, dass Babas Darbar offen sei, trotzdem wolle er es für die versuchen und fügte hinzu, dass der Herr sie segnen möge. Er bat sie, mit Kokosnuss und Räucherstäbchen im offenen Hof zu warten und zu Babas Essenszeit bereit zu sein.. Wenn er ihr dann ein Zeichen gebe, solle sie heraufkommen.
Eines Tages, nach dem Abendessen, als Shama Babas nasse Hände mit einem Handtuch abtrocknete und dieser Shama in die Wange kniff, gab dieser vor, ärgerlich zu sein und sagte: „Deva, ist es richtig von Dir, mich so zu kneifen? Wir wollen solch einen verschmitztren Gott nicht, der uns kneift. Sind wir etwa von Dir abhängig? Ist das das Ergebnis unserer Vertrautheit?“ Baba erwiderte: „Oh Shama, 72 Generationen lang warst du mit mir zusammen und ich habe dich bis jetzt noch nicht gekniffen und nun wehrst du dich gegen meine Berührung.“ Shama: „Wir wollen einen Gott, der uns immer Küsse gibt und Süßigkeiten. Wir wollen keinen Respekt von Dir oder Himmel, Luftballons usw. Lass unseren Glauben an Deine Füße immer hellwach sein.“ Baba: „Ja, dafür bin ich in der Tat gekommen. Ich nährte und pflegte dich und empfinde Liebe und Zuneigung für dich.“ Danach stand Baba auf und nahm Seinen Sitz ein. Shama gab der Frau ein Zeichen. Sie kam herauf, verneigte sich und übergab Kokosnuss und Räucherstäbchen. Baba schüttelte die Kokosnuss, die trocken war. Der Kern darin rollte hin und her und klapperte. Baba sagte: „Shama, diese rollt, sieh nach, was es bedeutet.“ Shama: „Die Frau betet darum, dass so ähnlich ein Kind in ihrem Leib rollen und heranwachsen möge. So gib ihr die Kokosnuss mit Deinem Segen.“ Baba. „Wird die Kokosnuss ihr ein Kind geben? Wie dumm die Menschen doch sind, sich solche Dinge einzubilden.“ Shama: „Ich kenne die Kraft Deines Wortes und deines Segens. Dein Wort wird ihr mehrere, ja, eine ganze Menge Kinder geben. Du redest nur herum und gibst keinen rechten Segen.“
Das Gespräch ging eine Weile so weiter. Baba gab wiederholt die Anordnung, die Kokosnuss zu brechen, und Shama setzte sich dafür ein, dass die ganze Frucht der Frau geschenkt werde. Schließlich gab Baba nach und sagte: „Sie wird ein Kind bekommen.“ „Wann?“ fragte Shama. „In 12 Monaten“, war die Antwort. Hierauf wurde die Kokosnuss in zwei Hälften zerschlagen . Die eine wurde von den beiden aufgegessen und die andere der Frau gegeben.
Dann ging Shama zu der Frau und sagte: „Gnädige Frau, Sie sind Zeuge meiner Worte. Wenn Sie nicht innerhalb von 12 Monaten ein Kind bekommen, werde ich eine Kokosnuss gegen den Kopf dieses Gottes schlagen und Ihn aus der Masjid vertreiben. Ich werde ihn nicht mehr Madhav nennen, wenn das nicht eintrifft. Sie werden bald erkennen, was ich sage.“
Innerhalb eines Jahres bekam sie einen Sohn, der im Alter von fünf Monaten zu Baba gebracht wurde. Mann und Frau fielen beide vor Baba nieder, und der dankbare Vater, Herr Aurangabadkar, zahlte eine Summe von 500 Rupien, die für den Bau eines Stalles für Babas Pferd Shyamakarna verwendet wurde.
Verneige dich vor Shri Sai – Friede sei mit allen
aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
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