Kapitel XXVI
Innere Verehrung - Geschichten von Bhakta Pant, Harishchandra Pitale und Gopal Amabadekar
Alles, was wir im Universum sehen, ist nichts anderes als das Spiel der Maya - der schöpferischen Kraft des Herrn. Diese Dinge existieren nicht wirklich. Was wirklich exisatiert, ist das wahre Absolute. Ebenso wie wir ein Seil oder eine Girlande in der Dunkelgeit für eine Schlange halten, sehen wir das Phänomenale, das heißt die Dinge so, wie sie äußerlich erscheinen und nicht das Göttliche, das allen sichtbaren Dingen zugrunde liegt. Nur der Sadguru befähigt uns, die Dinge in ihrem wahren Licht zu sehen. Lasst uns deshalb den Sadguru verehren, zu Ihm beten und Ihn bitten, uns die wahre Schau zu verleihen, die nichts anderes als Gottesschau ist.
Innere Verehrung
Hemadpant hat uns eine neue Form der Verehrung gegeben. Lasst uns, so sagte er, warmes Wasser in Form von Freudentränen benutzen, um die Füße des Sadgurus zu waschen; lasst uns Seinen Körper mit der SAndelholzpaste der reinen Liebe salben und mit dem Tuch wahren Glaubens bedecken, lasst uns Ihm acht Lotusblüten in Form unserer acht sattvischen Gefühle opfern und Früchte in Form unserer konzentrierten Gedanken; lasst uns auf Seinen Kopf Bukka in Form von Hingabe auftragen, demn Gürtel in der Form von Hingabe (bhakti) um Seune Hüften binden und dann unseren Kopf auf Seine Zehen legen.
Nachdem wir den Sadguru in dieser Weise mit Juwelen geschmückt haben, wollen wir ihm alles opfern und den Fächer der Hingabe schweken, um die Hitze abzuwehren. Nach solch glückseliger Verehrung lasst uns so beten: Wende unsere Gedanken nach innen, gib uns die Kraft, zwischen dem Unwahren und dem Wahren zu unterscheiden, gib uns Gleichmut allen weltlichen Dingen gegenüber und befähige uns, Selbstverwirklichung zu erreichen. Wir übergeben uns Dir mit Leib und Seele. Mache unsere Augen zu den Deinen, so dass wir nie mehr Freude und Leid empfinden. Übernimm Du die Kontrolle über unseren Körper und unser Denken und Fühlen und lass uns zu Deinen Füßen Ruhe finden.
Nun wenden wir uns den Geschichten dieses Kapitels zu.
Bhakta Pant
Ein Devotee mit Namen Pant, der Schüler eines anderen Sadgurus war, hatte eines Tages das große Glück, nach Shirdi zu kommen. Er wollte eigentlich nicht nach Shirdi reisen, aber der Mensch denkt und Gott lenkt. Er reiste in einem Zug, in dem er viele Freunde und Verwandte traf, die nach Shirdi fuhren. Sie alle baten ihn, doch mitzukommen, und er konnte nicht nein sagen. Sie stiegen in Bombay aus und Pant in Virar. In Virar holte Pant sich von seinem Sadguru die Erlaubnis für die Reise und fuhr dann mit den anderen weiter nach Shirdu.
Sie erreichten den Ort am Morgen und gingen gegen elf Uhr zur Masjid. Alle waren erfreut, als sie die Menge der Devotees erblickten, die sich zur Anbetung Babas eingefunden hatte. Doch Pant bekam plötzlich einen Anfall und wurde ohnmächtig. Die Leute erschraken und versuchten ihr Bestes, ihn wieder zu Bewusstsein zu bringen. Durch Babas Gnade und mit Kannen voll Wasser, das sie ihm über den Kopf gossen, kam er wieder zu sich und setzte sich aufrecht hin, als ob er gerade vom Schlaf erwacht sei. Der allwissende Baba, der wusste, dass Pant der Schüler eines anderen Guru war, sagte ihm, er solle sich nicht fürchten. Er bestätigte ihn in seinem Glauben an seinen Guru, indem er ihm folgendes sagte: "Komme, was mag, lass nicht los, sondern halte an deinem Guru fest, sei immer beständig und eins mit ihm." Pant erkannte sofort die Bedeutung dieser Bemerkung und wurde dadurch an seinen Sadguru erinnert. Diese Güte Babas vergaß er sein Leben lang nicht.
Verneige dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen
aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
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