Kapitel XXIII
Schluss
Die Tortur von Guru-bhakti
Lasst uns nun sehen, wie Baba mit der zweiten Cholera-Verordnung umging. Während sie in Kraft war, brachte jemand eine Ziege zur Masjid. Sie war alt und schwach und ihr Leben ging zu Ende. Der Famir Pri Mahomad von Malegaon alias Bade Baba befand sich zu der Zeit gerade in der Nähe. Sai baba bat ihn, die Ziege mit einem Schlag zu töten und sie als Opfer darzubringen.
Dieser Bade Baba wurde von Baba sehr respektiert. Er saß immer an Babas rechter Seite. Nachdem zuerst er die Pfeife geraucht hatte, wurde sie Baba und dann an die anderen weitergegeben. Wenn zur Mittagszeit das Essen serviert wurde, rief Baba Bade Baba respektvoll zu sich und ließ ihn zu Seiner rechten Seite Platz nehmen und erst dann begannen alle zu essen. Auch zahte Baba ihm täglich 50 Rupien aus den angesammelten Geldgeschenken (dakshina). Wann immer er fortging, begleitete Baba ihn hundert Schritte. So war sein Verhältnis zu Baba. Doch als Baba ihn bat, die Ziege zu enthaupten, weigerte er sich glattweg und sagte: "Warum sollte sie unnötigerweise getötet werden?" Daraufhinbat Baba Shama, sie zu töten. Der going zu Radha-Krishna-Mai und holte ein Messer von ihr, das er vor Baba hinlegte. Als Radha.Krishna-Mai erführ, für welchen Zweck er das Messer geholt hatte, ließ sie es zurückbringen. Dann ging Shama wieder los, um ein anderes Messer zu holen, blieb aber im Wada und kehrte so bald nicht wieder zurück.
Nun kam die Reihe an Kakasaheb Dixit. Er war "gutes Gold", ohne Zweifel, sollte aber geprüft werden. Baba sagte ihm, er solle ein Messer holen und die Ziege töten. Kakasaheb ging zu Sathes Wada und kehrte mit einem Messer zurück. Er war bereit, auf Babas Geheiß, die Ziege zu schlachten. In einer reinen Brahmamnen-Familie geboren, hatte er noch nie in seinem Leben getötet. Obwohl er gegen jede gewalttätige Handlung war, nahm er dennoch allen Mut zusammen, um die Ziege zu töten. Alle Leute wunderten sich darüber. Bade Baba, ein Mohammedaner, weigerte sich, sie zu schlachten, doch dieser reine Brahmane machte sich bereit, es zu tun. Er zog seinen Dhotar fester, erhob mit einer hablkreisförmigen Bewegung seine Hand, schaure zu Baba und wartete auf Sein endgültiges Zeichen. Baba sagte:"Woran denkst du? Los, schlag zu!" Als er gerade zuschlagen wollte, sagte Baba:"Halte ein! Wie grausam bist du doch! Du bist ein Brahmane und tötest eine Ziege?" Kakasaheb gehorchte, er legte das Messer aus der Hand und sagte zu Baba: "Dein nektargleiches Wort ist Gesetz für uns. Wir kennen keine andere Verordnung. Immer denken wir an Dich, meditieren über Deine Gestalt und gehorchen Dir Tag und Nacht. Weder wissen wir, noch überlegen wir, ob es richtig oder falsch ist zu töten. Wir wollen die Dinge nicht logisch überdenken oder diskutieren. Unbedingtes und sofortiges Befolgen der Befehle des Gurus ist unsere Pflicht und unser heiliges Gesetz (dharma)."
Daraufhin sagte Baba zu Kakasaheb, dass Er selbst das Opfern und Töten übernehmen werde. Es wurde entschieden, die Ziege nach Takkya, einem nahegelegenen Ort zu bringen, wo sich Fakire aufhielten. Auf dem Wege dorthin fiel die Ziege tot um.
Hemmadpant schließt das Kapitel mit einer Einteilung von Schülern. Er sagt, dass es drei Arten von Schülern gibt: die ersten oder besten, die zweiten oder durchschnittlichen und die dritten oder gewöhnlichen. Die besten der Schüler sind jene, die errraten, was ihre Gurus wollen und es sofort ausführen und ihnen dienen, ohne auf Anweisungen zu warten. Die Durchschnittsschüler sind jene, die die Anweisungen ihrer Meister unverzüglich und genau ausführen. Die dritte Art der Schüler sind jene, die immer wieder die Ausführung der Anweisungen hinausschieben und bei jedem Schritt Fehler machen.
Die Schüler sollen festen Glauben haben, der von Intelligenz unterstützt wird und wenn sie Geduld aufbringen, wird ihr spirituelles Ziel nicht fern sein. Atemkontrolle, Hathayoga und andere schwierige Übungen sind nicht notwendig. Wenn die Schüler die soeben erwähnten Qualitäten haben, sind sie für weitere Instruktionen bereit. Dann erscheinen die Meister und führen sie weiter auf ihrem spirituellen Pfad zur Vollkommenheit.
Im nächsten Kapitel befassen wir uns mit Babas einzigartigem Witz und Humor.
Verneige dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen
Allen, die dies lesen, ein glückliches und friedvolles Neues Jahr!
aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
zu beziehen über
www.sathyasai-buchzentrum.de