Kapitel IV
Fortsetzung
Die unbefleckte Empfängnis und Babas erstes Erscheinen in Shirdi
Niemand wusste etwas über Eltern, Geburt oder Geburtsort von Sai Baba. Es wurden viele Nachforschungen angestellt, viele Fragen diesbezüglich an Baba selbst und andere Personen gerichtet, doch niemand konnte bisher eine zufriedenstellende Antwort oder Auskunft geben. Wir wissen praktisch gar nichts darüber.
Namdev und Kabir wurden nicht wie gewöhnliche Sterbliche geboren. Sie wurden als Kinder in Muscheln gefunden, Namdev am UIfer des Bhimrathi-Flusses bei Gonayee und Kabir am Ufer des Bhagirati-Fulsses bei Tamal. Ähnlich war es mit Sai Baba. Seinen Devotees zuliebe erschien er zuerst als junger Bursche von 16 Jahren unter einem Niem-Baum in Shirdi. Schon damals schien Er voller Wissen über Brahman und hatte nicht einmal im TRaum den Wunsch nach weltlichen Dingen. Er war Meister der Maya und Befreiung (mukti) war Sein Diener.
Eine alte Frau aus Shirdi, die Mutter von Nana Chopdar, beschrieb ihn folgendermaßen: Dieser junge Bursche, hell gewitzt und sehr gut aussehend, wurde zuerst in Meditationshaltung sitzend unter einem Niem-Baum gesehen. Die Leute aus dem Dorf waren höchst erstaunt, dass so ein junger Bursche harte Buße tut und sich weder um Hitze noch um Kälte kümmert. Tagsüber war Er mit niemandem zusammen und nachts hatte Er keinerlei Furcht. Die Menschen waren verwundert und fragten sich, woher dieser jubge Bursche wohl gekommen sei. Seine Gestalt und Seine Gesichtszüge waren so schön, dass ein bloßer Blick genügte, um Ihn bei allen beliebt zu machen. Er suchte niemanden auf, sondern saß stets in der Nähe des Niem-Baumes. Äußerlich sah Er zwar sehr jung aus, doch gemessen an Seinem Benehmen war Er eine wirklich große Seele. Er war die Verkörperung von Leidenschaftslosigkeit und fpr alle ein Rätsel.
Eines Tages geschah es, dass Gott Khandoba den Körper eines Devotees in Besitz nahm und die Leute fragten ihn: "Deva, bitte erkundige dich, wessen gesegneten Vaters Sohn dieser jubge Bursche ist und woher Er kommt." Gott Khandoba forderte aufm eine Spitzhacke zu bringen und an einem bestimmten Platz zu graben. Als dort gegraben wurde, kamen unter einer flachen Steinplatte Ziegelsteine zum Vorschein. Die Steine wurden entfernt und man sah einen Korridor, in dem vier Lichter brannten. Der Korridor führte zu einem Kellergewölbe, in dem man Gebilde von merkwürdiger Form sowie hölzerne Bretter und Halsketten sah. Khandoba sagte: "Dieser junge Burshe übte hier zwölf Jahre lang Buße." Da wollten die Leute, dass der Junge ihnen darüber erzählte. Er lenkte sie ab, indem er ihnen sagte, dass dies der Platz Seines Gurus sei, dessen heiliger Watan, und bat sie, diesen gut zu behüten. Daraufhin verschlossen sie den Korridor wieder. So wie Ashvattha- und Audumbar-Bäume heilig gehalten werden, so hielt Baba auch diesen Niem-Baum heilig und liebte ihn über alle Maßen.
Mhalsapati und andere Shirdi-Devotees sehen diesen Platz unter dem Niem-Baum als die Ruhestätte von Babas Guru an und verneigen sich ehrfürchtig davor.
Verneige dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen
aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
zu beziehen über
www.sathyasai-buchzentrum.de