Kapitel XLVIII
Fortsetzung
Frau Sapatnekar
Ein Jahr verging. Immer noch hatte er keinen Frieden gefunden. Er reiste nach Gangapur, wo er sich noch ruheloser fühlte. Dann pilgerte er nach Madhegaon, um Ruhe zu finden, und schließlich beschloss er, nach Kashi zu reisen. Zwei Tage vor seiner Abreise hatte seine Frau eine Vision. Im Traum ging sie mit einem Krug zu Lakadshas Brunnen. Dort saß ein Fakir mit einem Tuch um den Kopf gewunden am Fuß eines Niem-Baumes. Er kam zu ihr und sagte: "Meine liebe Freundin, warum mühst du dich unnötig ab? Ich werde deinen Krug mit reinem Wasser füllen." Sie fürchtete sich vor dem Fakir und eilte mit dem leeren Krug zurück. Der Fakir folgte ihr. Da erwachte sie und öffnete die Augen. Sie erzählte ihrem Mann von dieser Vision. Beide glaubten, dass es ein günstiges Zeichen für sie sei und reisten nach Shirdi.
Als sie die Masjid erreichten, war Baba nicht dort. Er war zum Lendi gegangen und so warteten sie aif Seine Rückkehr. Als Er kam, staunte Frau Sapatnekar, dass Baba genau wie der Fakir in ihrem Traum aussah. Voller Ehrgurcht fiel sie vor Baba nieder, setzte sich dann zu Ihm und schaute Ihn an. Baba war sehr erfreut über ihre Demut und begann, einer dritten Gruuppe in Seiner Ihm eigenen Art eine Geschichte zu erzählen. Er sagte: "Meine Arme, mein Bauch und meine Hüften schmerzen seit langer Zeit. Ich nahm viele Medikamente, aber die Schmerzen ginen nicht zurück. Ich wurde der vielen Medizin überdrüssig, weil sie mir keine Erleichterung brachte. Aber jetzt bin ich völlig überrascht, dass plötzlich alle Schmerzen auf einmal verschwunden sind." Obwohl kein Name erwähnt wurde, war es doch diue Geschichte von Frau Saoatnekar. Wie von Baba beschrieben, hörten ihre Schmerzen bald auf und sie war glücklich.
Dann trat Herr Sapatnekar vor, um Darshan zu haben. Wieder wurde er mit dem früheren "Hinaus!" begrüßt. Dieses Mal war er reumütiger und beharrlicher. Babas Missfallen, so sagte er sich, muss wohl auf seine vergangenen Taten zurückzuführen sein und er beschoss, diese wieder gutzumachen.
Er wollte Baba unbedingt alleine sehen und Ihn um Vergebung bitten. Das tat er dann und legte seinen Kopf auf Babas Füße. Baba legte ihm Seine Hand auf den Kopf und Sapatnekar saß da und streichelte Babas Bein. Eine Hirtin erschuen, setzte sich zu Baba und massierte Seine Hüfte. In Seiner charakterisischen Art erzählte Baba die Geschichte eines Anwaltes. Er zählte die verschiedenen Wechselfälle seines ganzen Lebens auf, einschließlich des Todes seines einzigen Sohnes. Sapatnekar staunte, dass es seine eigene Geschichte war, die Baba da erzählte, und er wunderte sich dass Baba jede Einzelheit wusste. So kam er zu der Erkenntnis, dass Baba allwissend war und die Herzen aller kannte. Während er das dachte, zeigte Baba auf Sapatnekar und sagte, immer noch an die Hirtin gerichtet: "Dieser Bursche wirft mir vor, seinen Sohn getötet zu haben. Töte ich etwa die Kinder der Leute?Warum kommt dieser Bursche zur Masjid und weint? Ich werde jetzt folgendes tun. Ich werde dasselbe Kind wieder in den Schoß seiner frau bringen." Mit diesen Worten legte Er Seine segnende Hand auf Sapatnekars Kopf und tröstete ihn indem Er sagte: "Diese Füße sind alt und heilig. Du bist nun sorgenfrei. Setze deinen guten Glauben in mich und du wirst bals dein Ziel erreichen." Spatnekar war tief berührt; er badete Babas Füße mit seinen TRänen. Dann ging er nach Hause.
Er machte nun Vorbereitungen für die Andacht und naivedya und ging mit seiner Frau zurück zur Masjid.Täglich brachte er Baba all diese Opfergaben und empfing Prasada von Ihm.
Es waren sehr viele Leute in der Masjid versammelt und Sapatnekar ging auch dorthin. Wieder und wieder begrüßte er Baba ehrfürchtig. Als Baba die Köpfe gegen einander prallen sah, sagte er zu Sapatnekar: "Oh, watum wirfst du dich immer wieder nieder?Das eine namaskara, mit Liebe und Demut dargebracht, ist genug." An diesem Abend schaute Sapatnekar der zuvor beschriebenen Chavadi-Prozession zu, in der Baba wahrhaftig wie Pandurang (Vitthala) aussah.
Sapatnekar dachte bei sich, dass er vor seiner Abreise am nächsten Tag erst eine Rupie dakshina geben sollte und, falls Baba nach mehr fragte, nicht nein sagen dürfe, sondern noch eine Rupie mehr bezahlen sollte. Er behielt einen ausreichenden Betrag für die Reisekosten zurück. Als er zur Masjid ging und eine Rupie als Dakshina gab, bat Baba ihn um eine weitere Rupie, so wie es seine Absicht gewesen war, und nachdem er sie gezahlt hatte, segnete Baba ihn und sagte: "Nimm die Kokosnuss, lege sie deiner Frau in den oberen Teil ihres Saris und gehe ohne die geringsten Sorgen ganz beruhigt nach Hause."
Das tat er - und nach einem Jahr wurde ihm ein Sohn geboren. Das Ehepaar kam mit dem acht Monate alten Kind nach Shirdi, legte es Baba zu Füßen und betete so: "Oh Sainatha, wir wissen nicht, wie wir Dir die Schulden begleichen können, deshalb fallen wir ehrfürchtig vor Dir nieder. Segne uns arme Leute von nun an und lasse deine heiligen Füße unsere einzige Zuflucht sein. Viele Gedanken und Vorstellungen stören uns während des Wachens und Träumens, so wende unser Gemüt davon ab und hin zu Deiner Verehrung. Segne uns."
Der Sohn wurde Murlidhar genannt. Später wurden noch zwei weitere Slhne, Bhaskar und Dinkar, geboren. Da Ehepaar Sapatnekar erkannte somit, dass Babas Worte niemals unwahr sind oder unerfüllt bleiben, sondern buchstäblich wahr werden.
Verneige dich vor Shri Sai - Friede sei mit allen
Aus: Shri Sai Satcharita, aus dem Englischen von Irmgard Streich-Buda, Sathya Sai Vereinigung e.V. 2002
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